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Im Schatten der Bagger

Systemische Konzepte für Betroffene von Entwurzelung am Beispiel der Umsiedelung durch den Braunkohleabbau

In diesem Vortrag werden die psychologischen Auswirkungen von Entwurzelung auf Mikro- und Makrosysteme beleuchtet, systemische Konzepte für die Unterstützung betroffener Systeme (Einzelpersonen, Familien, Institutionen, Dorfgemeinschaften, etc.) vorgestellt und diskutiert sowie hilfreiche niederschwellige Angebote in Kitas, Familienzentren, Schulen und Gemeinden erkundet.

Bei Entwurzelung und Flucht denken wir schnell an Migration aus anderen Nationen, an Länder in denen Krieg, Armut und totalitäre staatliche Systeme herrschen. Dass es auch in Deutschland zahlreiche Betroffene gibt, die aufgrund von staatlichen Entscheidungen umgesiedelt, enteignet und somit entwurzelt werden, ist erst mit den medienwirksamen Demonstrationen rund um den „Hambacher Forst“ im rheinischen Braunkohle-Revier bekannter geworden. Dennoch ist es in vielen Regionen seit vielen Jahren gängige Praxis, dass Menschen in Deutschland von staatlichen Organen gezwungen werden, auch gegen ihren Willen ihr zu Hause zu verlassen (z.B. für Bodenschätze, Staudämme, etc.). Diese, meist traumatischen, Prozesse wirken dort nicht nur auf einzelne Menschen und ihre Familien, sondern auf die gesamte Region und verursacht Dynamiken auf allen Ebenen und Subsystemen der Gesellschaft.